Die Probezeit

Die Probezeit ist eine ganz besonders wichtige Phase am Anfang der Ausbildung. Während der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis jederzeit von b eiden, den Auszubildenden wie dem Ausbildungsbetrieb, ohne Angabe von Gründen und ohne Einhaltung einer Frist schriftlich gekündigt werden. Nach dieser Zeit kann ein Ausbildungsverhältnis nur noch im gegenseitigen Einvernehmen oder im Weg einer fristlosen Kündigung aufgelöst werden, wenn der Auszubildende schwerwiegende Verfehlungen begangen ist. Eine gut genutzte Probezeit kann viel Ärger und Enttäuschung ersparen.

Warum gibt es diese Probezeit? Das Berufsausbildungsverhältnis beginnt mit ihr. Die Probezeit dient dem gegenseitigen Kennenlernen von Auszubildenden und Ausbildern und ist zugleich eine sog genannte Bedenkzeit. Der Betrieb kann prüfen, ob der Auszubildende für den Beruf geeignet ist und ob er in der Lage ist, in den Betrieb integriert zu werden. Der Auszubildende prüft, ob er den richtigen Beruf gewählt hat und ob er in dem Betrieb klar kommt. Die Probezeit muss mindestens einen Monat dauern und darf laut Berufsbildungsgesetz höchstens vier Monate betragen.

Rechtzeitig vor Ablauf der Probezeit sollte der Ausbilder entscheiden, ob der Auszubildende für die Ausbildung geeignet ist. Hierzu ist notwendig noch einmal all diejenigen zu befragen, die mit dem Auszubildenden näheren Kontakt hatten. Der Ausbilder sollte dabei vier Kriterien zur Beurteilung der Berufseignung des Auszubildenden berücksichtigen: Leistung, Motivation, Verhalten im Betrieb sowie Entwicklungsfähigkeit.

Drei Tipps für die Gestaltung der Probezeit:

1. Die Probezeit von vier Monaten ist sorgfältig auszunutzen (sofern der Tarifvertrag nichts anderes vorsieht), damit innerhalb der Frist eine Beurteilung der Eignung möglich ist.

2. Die Arbeitsweise und das Sozialverhalten des Auszubildenden sollte regelmäßig beobachtet werden.

3. Der Auszubildende sollte unterschiedliche Aufgaben und Tätigkeiten ausführen, die Hinweise auf die Eignung für den Beruf geben können. Bei anfänglichen Schwierigkeiten sollte über die Probleme mit dem Auszubildenden gesprochen werden.

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