Repp: Dem Handwerk geht es gut

„Dem Handwerk geht es gut. Dafür arbeiten und leben wir als Handwerker jeden Tag mit Herz und Hand“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Klaus Repp, der als Gastredner nach Breitenbach gekommen war.

Eine neue Integrationslotsin wurde in der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft vorgestellt (von links): Klaus Zeller, Esther Hummel, Anja Kloos, Klaus Repp und Joachim Wagner. Foto: Fritz Christ.

Eine neue Integrationslotsin wurde in der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft vorgestellt (von links): Klaus Zeller, Esther Hummel, Anja Kloos, Klaus Repp und Joachim Wagner. Foto: Fritz Christ.

Kreishandwerksmeister Joachim Wagner begrüßte neben Repp auch die Ehrenkreishandwerksmeister Herbert Wagner und Ottmar Hutzenlaub sowie zahlreiche Vertreter von Mitgliedsbetrieben der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern. Wagner sprach das Problem des Fachkräftemangels an. Für offene Stellen gebe es zu wenige Bewerbungen. Ein großes Thema sei die neue Datenschutzverordnung, die auch die Handwerksbetriebe betreffe. Wer Daten erfasst und speichert, muss jetzt seine komplette Datenverwaltung daran anpassen. „Informiert euch darüber“, forderte Wagner die Mitgliedsbetriebe auf.

„Unsere Betriebe waren im vergangenen Jahr so gut ausgelastet wie seit sieben Jahren nicht mehr. Und wir sind optimistisch, dass sich dieser Aufwärtstrend auch in diesem Jahr fortsetzen wird“, betonte Klaus Repp in seinem Referat über die aktuelle Lage des Handwerks. Wie der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden erläuterte, würden die Betriebe aufgrund der guten Auftragslage ihren Personalstand gerne noch aufstocken, wenn genügend Fachkräfte- und vor allem Nachwuchskräfte bereitstehen würden. Mit Sorgenfalten auf der Stirn sah Repp die Lehrlingsstatistik. Gab es vor zehn Jahren noch 10 520 Auszubildende, sei die Zahl auf 8 627 im Jahr 2017 gesunken. Positiv hervorzuheben sei, dass der Anteil der Auszubildenden mit Abitur oder Fachhochschulreife stark gestiegen sei. „Das zeugt von einer Attraktivität unserer Handwerksberufe“, sagte Repp.

Er verwies auf die seit vielen Jahren erfolgreiche Auszeichnungsaktion der Handwerkskammer Wiesbaden, „Lehrling des Monats“. Wie der Präsident betonte, sei das Handwerk „der Integrationsmotor“. Dazu habe die Handwerkskammer die Stelle einer Integrationslotsin geschaffen. Als neue Amtsinhaberin stellte sich Anja Kloos in der Mitgliederversammlung vor und referierte über das Thema „Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt“. Das Projekt werde vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Bundesweit gebe es mittlerweile 260 Integrationslotsen. Diese bieten kostenlose Angebote für Mitgliedsbetriebe. Wie Kloos sagte, wolle sie Aufklärungsarbeit im Umgang mit Flüchtlingen leisten. Sie berate Handwerksbetriebe über die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Praktika, Einstiegsqualifizierung und Ausbildung insbesondere im Zusammenhang mit dem Aufenthaltsstatus. „Wir erarbeiten ein Azubi- und Mitarbeiterprofil, übernehmen die Bewerbersuche und geben gezielte Vorschläge geeigneter Bewerber aus dem Kreis der Flüchtlinge.“ Die Integration von Geflüchteten könne auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Die Referentin verwies weiterhin auf verschiedene Förderprogramme.

Es gebe eine große Bereitschaft von Betrieben, Flüchtlinge auszubilden. Dass es diesbezüglich große Hindernisse durch die Behörden gebe, darauf verwies Firmenchef Wolfgang Stehling. Er selbst habe einen jungen Afghanen, der seinen Hauptschulabschluss nachholte und ein Praktikum absolvierte, eine Chance gegeben, um eine Ausbildung zu machen. Dann sei sein Asylantrag abgelehnt worden und er sei während der Ausbildungszeit nur geduldet, wenn er auf eine Klage gegen die Abschiebung verzichte. „Das ist eine Ohrfeige für jeden Handwerker, der Geflüchteten helfen will.“ Von guten Erfahrungen in der Ausbildung von Flüchtlingen berichtete Firmenchef Stefan Jökel.

Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Klaus Zeller, stellte die Jahresrechnung 2017 vor. Die Versammlung verabschiedete einstimmig den Haushaltsplan 2018. Wie

Vorsitzender Wagner informierte, präsentiert sich die Kreishandwerkerschaft mit einem Info-Stand am Helle Markt in Schlüchtern (27.-29. April) sowie an der Ausbildungsmesse in Wächtersbach (9. Mai).

Das Meisterforum in der Schlüchterner Stadthalle findet am 8. Juni statt.

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Wie eine Willkommenslotsin helfen kann

Handwerkskammer bietet Hilfe bei der betrieblichen Integration von Flüchtlingen

„Uns ist wichtig, dass die Betriebe die Unterstützung bei der Integration von Flüchtlingen erhalten, die sie benötigen“, sagt Hauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk. Denn nicht jeder Betrieb, der Flüchtlinge beschäftigen wolle, könne oder wolle sich mit den bürokratischen Formalitäten beschäftigen. Willkommenslotsin Malika Krammer biete deshalb kostenlos individuelle Hilfe an. Für die Handwerkskammer bedeute das Angebot Verantwortung gegenüber den Betrieben, aber auch den Geflüchteten zu übernehmen. Infos unter Telefon 0611 136-150 oder per E-Mail an malika.krammer@hwk-wiesbaden.de