Zwei Meister freuen sich über ihren „Stift“

Julia Masal aus Aufenau wurde als „Lehrling des Monats“ ausgezeichnet - Ausbildung in Tischlerei Woy in Fischborn

„Wir sind zwei Meister und ein Stift“, beschrieb Tischlermeister Florian Woy kurz und knapp den Fischbörner Betrieb seines Vaters, Schreinermeister Werner Woy. Und um diesen „Stift“, die 19-jährige Julia Masal aus Aufenau, wurde am 12. Januar 2012 großes Aufhebens gemacht, denn die Handwerkskammer Wiesbaden zeichnete die junge Frau als „Lehrling des Monats Dezember 2011“ aus.

Hauptgeschäftsführer Harald Brandes (links) zeichnet Julia Masal mit einer Urkunde als"Lehrling des Monats" aus.
Hauptgeschäftsführer Harald Brandes (links) zeichnet Julia Masal mit einer Urkunde als"Lehrling des Monats" aus.

Diese Ehre wird seit dem Jahr 1999 jeden Monat einem Auszubildenden aus dem Bezirk der Handwerkskammer zuteil, wie Hauptgeschäftsführer Harald Brandes gestern anlässlich der Ehrung berichtete. Die Vorschläge werden von den Betrieben eingereicht - jeden Monat seien es 50 bis 60 - und eine Jury entscheidet dann über den „Lehrling des Monats“. Dabei geht es um Kriterien wie Schulnoten, Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und Fachkompetenz. Und die erfüllt die angehende Tischler-Gesellin nach Ansicht der Jury. Sie ist jetzt im dritten Lehrjahr und wird bald ihre Gesellenprüfung ablegen - ein halbes Jahr vor der Zeit, denn sechs Monate ihrer Lehrzeit wurden ihr aufgrund ihrer herausragenden Leistungen erlassen. An ihrem Gesellenstück arbeitet sie noch, bereitwillig ließ sie sich gestern damit fotografieren. Bis zum Sommer wird sie dann noch in dem Fischbörner Familienbetrieb arbeiten, danach wird sie die Fachoberschule in Schlüchtern besuchen und hat dann vor zu studieren, möglicherweise Innenarchitektur. Mit den eigenen Händen Dinge „rund ums Haus“ herzustellen, hat sie ja in ihrem Ausbildungsbetrieb bereits gelernt.

Wie Julia Masal gestern berichtete, kam sie durch Zufall zum Tischlerberuf. Sie ging an die Berufsschule in Schlüchtern und absolvierte in einer Tischlerei ein sechswöchiges Praktikum. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie sich als Auszubildende bewarb. Und ihr Chef Werner Woy ist hochzufrieden mit seinem „Stift“ - und stolz noch dazu. „Es gehört zum Handwerk, dass wir ausbilden, und wir bilden gerne aus“, sagte Werner Woy.

Es sei wichtig, so sagte Harald Brandes, dass Betriebe eigenen Nachwuchs heranziehen, denn es werde immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. „Qualität kommt von Qualifikation“, und Qualität liefere das Handwerk ab. Derzeit gebe es im Bezirk der Handwerkskammer Wiesbaden rund 10 000 Auszubildende. Harald Brandes überreichte an Julia Masal eine Urkunde und eine Armbanduhr. Werner Woy erhielt ebenfalls eine Urkunde. Denn: „Zu einem guten Lehrling gehört auch ein guter Ausbilder.“

Julia Masal (3.v.r.) zeigt ihr werdendes Gesellenstück. Es gratulierten (v.l.) Werner Woy, Margitta Woy, Harald Brandes, Wolfgang Gottlieb und Ottmar Hutzenlaub.
Julia Masal (3.v.r.) zeigt ihr werdendes Gesellenstück. Es gratulierten (v.l.) Werner Woy, Margitta Woy, Harald Brandes, Wolfgang Gottlieb und Ottmar Hutzenlaub.


Kreishandwerksmeister Ottmar Hutzenlaub freute sich, dass erneut ein Lehrling aus seinem Bezirk ausgezeichnet wurde. Er gratulierte zusammen mit dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern, Klaus Zeller. Seitens der Gemeinde sprachen Ortsvorsteher Manfred Röder und Bürgermeister Wolfgang Gottlieb ihre Glückwünsche aus. Er freue sich sehr, so Wolfgang Gottlieb, dass ein Lehrling aus dem Bereich der Gemeinde Birstein aus 50 bis 60 Bewerbern ausgewählt wurde. Und er freue sich, dass es in Fischborn diesen Betrieb mit engagierten Ausbildern gebe. „Die demografische Entwicklung zwingt uns geradezu, hier tätig zu werden.“ Und es sei immer noch eine Ausnahme, dass sich junge Frauen in diesem Beruf bewerben.

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt

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